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Neue Perspektiven – das Smart-Cuisine-Interview mit Andreas Sattler

  • Smart Cuisine
  • Gemeinschaftsverpflegung
| Di., 20.12.2022 - 15:26

Andreas Sattler Smart Cuisine

„Weg vom Problem, hin zum individuellen Lösungsweg“

Herausforderungen, Perspektiven und Trends in der Gemeinschaftsverpflegung

Die Zeitenwende verändert die Perspektive. Unternehmen und ihre Kund*innen stehen im Schulterschluss den aktuellen Herausforderungen gegenüber. In den Jahren der Pandemie wurde darüber viel geschrieben und gesprochen. Ging es früher um Handel, geht es heute um Handeln. Der Smart-Cuisine-Blog will deshalb den Blick bewusst vorauswerfen. Wir möchten von Entscheider*innen im Unternehmen und von unseren Kund*innen erfahren, wie sie die disruptiven Trends in der Gastronomie- und GV-Branche aufgreifen und gezielt Weichen stellen, um wieder stärker zu agieren, als zu reagieren. Den Auftakt der Gesprächsreihe macht Andreas Sattler, Leitung Smart Cuisine bei Transgourmet und seit mehr als 25 Jahren als gelernter Koch und Hotelbetriebswirt ein Insider der GV-Branche.

Wie erleben Sie Ihre größten beruflichen Herausforderungen im Moment?

Andreas Sattler (AS): Als sehr vielgestaltig. Ein Fokus liegt auf der aktuellen Marktsituation, die unsere Kund*innen genauso wie uns betrifft. Kostenexplosion, Energieknappheit und Personalengpässe sind die großen Kräfte, die auf die Supply Chain einwirken. Die Produkte, die wir als Handelsunternehmen auf den globalen Märkten bekommen, sind meist deutlich teurer geworden – sofern sie überhaupt beschaffbar sind. Das ist nicht einfach, aber wir haben es uns zur Routine gemacht, generell in Lösungen zu denken, um handlungsfähig zu bleiben. Denn wenn der Blick weg vom allgemeinen Problem hin zum individuellen Lösungsweg geht, verändert das die Perspektive enorm. Wir schaffen es dadurch wieder, Impulse zu setzen und unsere Kund*innen auch in diesen Zeiten zu begeistern. Als Führungskraft erlebe ich auch eine Reihe von Herausforderungen. Meine Mitarbeiter*innen müssen heute eine deutlich höhere Resilienz beweisen, um mit den erwähnten Anforderungen effektiv umzugehen. Gastronomische und GV-Einrichtungen sind nach den Pandemiejahren und jetzt in der Rezession stark unter Druck. Das erleben wir im Kundengespräch zuweilen hautnah und damit muss jede/r von uns umgehen können. Im Teamwork sind selbstorganisatorische Aspekte stärker in den Fokus gerückt. Die persönliche Motivation, Begleitung und Unterstützung von Mitarbeitenden sind aus meiner Sicht als Führungskraft daher heute noch entscheidender als bislang.

Wie lautet Ihre Top-3 der großen Themen dieser Tage?
AS: 1. Kosten. 2. Verfügbarkeit und 3. Nachhaltigkeit – das Thema Mehrweg wird uns ab Januar stark begleiten.

Und Ihre Erkenntnis im Umgang damit?
AS: Offen gesprochen, finde ich es gar nicht so schlecht, dass wir uns wieder vergegenwärtigen müssen, mit welchem Selbstverständnis wir vor der Pandemie und dem Krieg in Europa alles als gegeben betrachtet haben. Es kann nicht schaden, wieder das eigene Bewusstsein dafür zu schärfen, wie die Dinge zusammenhängen – Nachfrage und Preis zum Beispiel – und welche Handlungs- und kreativen Gestaltungsspielräume wir haben, an die wir bislang vielleicht gar nicht gedacht haben. 

Ist das die viel beschworene „neue Normalität“?
AS: Wer kann das sicher sagen? Das ist aber auch nicht so entscheidend. Entscheidend ist viel eher die Erkenntnis, dass es für die aktuelle Situation keine Alternative gibt und wir, ganz positiv gesprochen, statt uns „die gute alte Welt“ zurückwünschen, die Situation mit Mut neu gestalten können. Zwei Beispiele: In der Beratung haben wir den Blick auf unsere Kund*innen geschärft und konzentrieren uns noch stärker auf die absolut individuelle Lösung – das ist herausfordernd, macht aber Spaß und zeigt echte Erfolge. Und unsere internen Prozesse haben wir auf den Prüfstand gestellt und so eine Vielzahl von Abläufen optimieren können. 

Werfen wir den Blick voraus: Was sind für Sie wichtige Zukunftsthemen in der GV?
AS: Ich bin davon überzeugt, dass die Kulinaristik wieder wichtiger wird, weil wir uns künftig tendenziell weniger für mehr Geld leisten werden können. Was wir uns leisten, muss dann aber auch wirklich begeistern. Da spielen Trends hinein wie GV-Einrichtungen als kulinarische Begegnungsmarktplätze zu designen oder intelligente Service-Roboter und innovative Speiseautomaten einzusetzen. Ich denke auch an Themen wie neue Onlinegeschäftsmodelle, kreative Mehrweglösungen und alle Konzepte zur Produktivitätssteigerung bei gleichzeitig hoher Genussqualität. Sicher wird uns der große Themenkomplex Nachhaltigkeit mit Aspekten wie Bio, Vegan und Regionalität uns auch künftig begleiten. Hier findet auch Smart Cuisine seinen Platz.

Welches Mindset halten Sie persönlich für entscheidend, um die eigene Welt, wie Sie sagen, „mit Mut neu zu gestalten“?
AS: Man muss erkennen, wie man selbst tickt und was es braucht, um sich zu verändern. Das gilt auch für die Führung von Menschen: Erst wenn ich verstanden habe, was jemanden bewegt und beschäftigt, kann ich ihn/sie auch richtig in seiner beruflichen Entwicklung unterstützen. Das Stichwort lautet „New Leadership“. „Vergeude keine Krise!“ ist ein spannendes Buch zu diesem Thema. Ein anderer Aspekt ist der Umgang mit allem Neuen. Adaptive Fähigkeiten und Resilienz sind wichtig, nicht nachtrauern und hadern, sondern ausprobieren und agieren. Gerade in dieser Hinsicht bekommen wir im Unternehmen viel Unterstützung. Und ich stelle fest: Wer es schafft, seine Lage neu in den Griff zu bekommen, kann sich und andere begeistern.
 

Autor dieses Beitrags

Cirsten Dieckmann

Transgourmet Deutschland Expertin für Gemeinschaftsverpflegung

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